Winkler Bräus Bierlexikon
In unserer Privatbrauerei in Bayern ist Bier für uns nicht bloß ein Getränk. Es vereint Kultur, Geschichte und feinste, traditionelle Braukunst. Es verbindet Menschen. Und es eröffnet eine faszinierende Welt an Aromen. Tauchen Sie mit unserem Bierlexikon tiefer in die Geheimnisse des genussreichen Gerstensafts ein und erfahren Sie allerhand Spannendes, Wissenswertes und Kurioses über Ihr Lieblingsgetränk.
Brauprozess
Der Brauprozess ist Handwerkskunst und Wissenschaft zugleich. Er lässt aus denkbar einfachen Zutaten wie Malz, Hopfen, Wasser und Hefe hochwertige Biere entstehen. Dabei ist jeder Schritt im Prozess entscheidend, um Geschmack, Aroma und Qualität des Endprodukts zu formen.
Der erste Schritt im Brauprozess. Hierbei wird das geschrotete Malz mit Wasser vermischt und erhitzt. Bei diesem Vorgang werden Enzyme aktiviert, die die im Malz enthaltene Stärke in vergärbaren Zucker umwandeln.
Nach dem Maischen wird die Maische in der Läuterwanne getrennt. Die flüssige Würze fließt ab, während die festen Rückstände (Treber) zurückbleiben. Die Würze dient als Basis für das Bier.
Die Würze wird gekocht und mit Hopfen versetzt. Dies verleiht dem Bier seine Bitterkeit und Aromen. Gleichzeitig sorgt das Kochen für die Sterilisation der Würze.
Der Gärprozess beginnt, wenn Hefe zur abgekühlten Würze hinzugefügt wird. Die Hefe wandelt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um.
Nach der Hauptgärung reift das Bier bei niedrigen Temperaturen, um seinen Geschmack zu harmonisieren und unerwünschte Nebenaromen abzubauen.
Die Vielfalt der Bierstile und -sorten ist beeindruckend. Von leicht und erfrischend bis hin zu komplex und malzig findet sich für jeden Geschmack das passende Bier.
Ein helles, untergäriges Bier mit einer ausgeprägten Hopfenbittere. Es stammt ursprünglich aus Pilsen (im heutigen Tschechien) und ist weltweit eine der beliebtesten Biersorten.
Ein obergäriges Bier, das hauptsächlich aus Weizenmalz gebraut wird. Weißbier ist oft fruchtig und leicht mit typischen Noten von Banane und Nelke.
Ein dunkles Bier mit intensiven Röstaromen, die an Kaffee und Schokolade erinnern. Es hat oft einen vollmundigen Charakter und eine leichte bis starke Bitterkeit.
Ein stark hopfenbetontes, obergäriges Bier mit fruchtigen und blumigen Aromen. Ursprünglich wurde es für den Export nach Indien gebraut, heute ist es ein Symbol der Craftbier-Bewegung.
Ein starkes, malzbetontes Bier, das meist untergärig gebraut wird. Es ist traditionell dunkler und süßer, aber es gibt auch helle Varianten.
Zutaten für die Bierherstellung
Ein gutes Bier benötigt hochwertige, reinste Zutaten. Dabei bringt jede Zutat ihren eigenen Charakter in das Bier ein und sorgt für den individuellen Geschmack und Stil.
Gerste oder anderes Getreide, das gemälzt wird. Beim Mälzen keimen die Getreidekörner und werden anschließend getrocknet. Malz liefert den nötigen Zucker für die Gärung.
Eine Kletterpflanze, deren weibliche Blüten (Dolden) im Brauprozess verwendet werden. Hopfen sorgt für die Bitterkeit im Bier und verleiht ihm je nach Sorte blumige, fruchtige oder erdige Aromen.
Ein Mikroorganismus, der den Gärprozess steuert. Hefe wandelt Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Damit beeinflusst es den Geschmack des Biers entscheidend.
Der Hauptbestandteil des Biers. Die Mineralzusammensetzung des Wassers beeinflusst den Geschmack des Biers erheblich.
Biersensorik und Verkostung
Die Verkostung von Bier ist ein Erlebnis für alle Sinne. Durch das bewusste Wahrnehmen von Aroma, Geschmack und Mundgefühl lassen sich die feinen Nuancen eines Biers entdecken.
Der Geruch des Biers, der von den Zutaten und dem Brauprozess beeinflusst wird. Das Aroma kann blumig, fruchtig, röstig, malzig oder harzig sein.
Die Textur des Biers im Mund. Faktoren wie Kohlensäure, Vollmundigkeit und Alkoholgehalt spielen hierbei eine Rolle.
Ein zentraler Geschmacksfaktor, der durch den Hopfen eingebracht wird. Die Bitterkeit wird oft in IBU (International Bitterness Units) gemessen.
Der Geschmackseindruck, der nach dem Schlucken bleibt. Ein langer, harmonischer Nachtrunk wird oft als Zeichen hoher Qualität gewertet.
Bierkultur und Geschichte
Bier hat eine lange Geschichte und ist in vielen Kulturen tief verankert. Das erste Bier brauten die Menschen bereits vor rund 6 000 Jahren in Mesopotamien. Auch im alten Ägypten und bei den Kelten war der alkoholische Gerstensaft als Nahrungsmittel beliebt. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Begriffe vor, die fest mit der Bierkultur verwoben sind.
Ein deutsches Gesetz von 1516. Es legt fest, dass Bier nur aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut werden darf. Das Reinheitsgebot gilt als ältestes Lebensmittelgesetz der Welt.
Ein traditionelles Trinkgefäß, oft aus Keramik, Glas oder Steinzeug. Bierkrüge haben häufig einen Deckel und sind besonders in Bayern weit verbreitet.
Ein Freiluftbereich, in dem Bier und regionale Speisen serviert werden. Der Biergarten hat seinen Ursprung in Bayern und ist ein Symbol deutscher Bierkultur.
Biertrends
Die Welt des Biers befindet sich in ständigem Wandel. Aktuelle Trends und neue Techniken bereichern das Angebot und sorgen für innovative Geschmacksrichtungen.
Eine Technik, bei der Hopfen nach der Hauptgärung ins Bier gegeben wird. Dadurch entstehen intensive Hopfenaromen, ohne die Bitterkeit zu erhöhen.
Ein Bierstil, bei dem durch spezielle Hefen und Milchsäurebakterien eine gewollte Säuerung entsteht. Sauerbiere sind oft fruchtig, erfrischend und vielseitig kombinierbar.